Selbstdarstellung

Aufgaben und Ziele des Arbeitsausschusses Chemie, Luftqualität, Klima

I. Ziele

Der Arbeitsausschuss „Chemie, Luftqualität und Klima (CLK)“ versteht sich als Expertenkreis für chemische und chemisch-technische Aspekte von Atmosphärenchemie, Luftqualität und Klimawandel. Im Kontext von wissenschaftlichen Fragestellungen und regulatorischen Maßnahmen verfolgt der Ausschuss die folgenden übergeordneten Ziele:

  • Diskussion und Bewertung des Standes von Forschung und Entwicklung auf konkreten Themenfeldern von CLK;
  • Identifizierung von Kenntnisdefiziten und Handlungsbedarf;
  • Anstoß von F + E- Initiativen zur Behebung von Defiziten;
  • Wissenschaftliche Begleitung und Erarbeitung von Stellungnahmen zu Regularien in CLK.

Der Arbeitsausschuss ist interdisziplinär besetzt. Zu bestimmten Themen können weitere Experten geladen werden. Von seiner Funktion her bündelt der Arbeitsausschuss die Ex-pertisen mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften und ist deshalb integrativ und nicht in Konkurrenz zu anderen Gremien zu verstehen.

 

II. Schnittstellen zu anderen Gremien

Der Arbeitsausschuss hat eigene und alleinstehende Kompetenz und Themenfelder. Dennoch sind die Schnittstellen des Arbeitsausschusses zu anderen Gremien vielfältig und unmittelbar durch die im Arbeitskreis vorhandene Expertise aus physikalischer und atmosphärischer Chemie, Meteorologie, Umweltwissenschaften und Behörden gegeben. Im Rahmen von ProcessNet gibt es z.B. Schnittstellen zu den Ausschüssen „Feinstäube“, „Partikelmesstechnik“ und „Gasreinigung“. Thematische Schnittstellen sind z.B. im Bereich der +2°-Gesellschaft, des Luft- und Lkw-Transportes, der Verbrennungstechnik, der Landwirtschaft und der Biogeochemie gegeben. Enge Zusammenarbeit besteht auch mit dem Arbeitskreis „Atmosphärenchemie“ der Fachgruppe Umweltchemie und Toxikologie der GDCh.

 

III. Arbeitsschwerpunkte

Der Kernpunkt der Arbeit ist die enge Verzahnung von Grundlagen- und angewandter Forschung. Folgende Themenschwerpunkte werden im Arbeitsausschuss CLK behandelt:

  • Quellen und Senken semivolatiler organischer Verbindungen (SVOC) in der Atmosphäre.Hierbei stehen im Fokus: physikalisch-chemische Prozesse semivolatiler Verbin-dungen, volatile Verbindungen als Quelle von SVOCs und Aerosolen, Phasenvertei-lung und Mehrphasenchemie von SVOCs sowie deren Abbau an Grenzflächen, Photochemie, Radikalchemie, Long-Range-Transport, schwerabbaubare organische Schadstoffe (POPs), instrumentelle Entwicklungen;
  • Atmosphärenchemie und Klima
    Im Fokus stehen: das Niveau an Photooxidantien, Oxidationskapazität der Troposphäre, Lebensdauer und Trends von klimawirksamen Gasen und Aerosolen, Einfluss der Atmosphärenchemie auf die Wolkenmikrophysik, großräumiger Transport von klimawirksamen Spurengasen, instrumentelle Entwicklung;
  • Urbane Luftqualität
    Die Inhalte sind: Immissionen und Luftqualität in Ballungsräumen, chemische Prozesse im Nahbereich von Quellen, CAFE-Prozess (Clean Air For Europe), NEC-Richtlinie (National Emission Ceilings), Emissionen aus Lösemittelanwendungen, dem Kfz-Verkehr sowie biogene Emissionen, HONO/NO x -Problematik, Emissionskataster, instrumentelle Entwicklung;
  • Transformation ausgewählter HPV-Chemikalien (High Production Volume) Spezielle Inhalte sind: QSAR-Methoden (Quantitative Structure-Activity Relationship) zur Herleitung umweltchemischer Kenngrößen, Transformationsprodukte, REACH-Prozess, Wechselwirkung anthropogener Substanzen mit sonstigen Bestandteilen der Luft, instrumentelle Entwicklung.

IV. FuE-Schwerpunkte

Schwerpunkte für Forschung und Entwicklung werden u.a. für folgende Bereiche diskutiert:

  • Bewertungskriterien chemischer Mechanismen in den regionalen chemischen Transportmodellen und Evaluierung von Modellaussagen;
  • Relevanz der Atmosphäre für die Chemikalienbewertung in REACH (Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals);
  • Auswirkungen von Kfz-Verkehr auf die Luftqualität in Ballungsräumen, in Bezug auf Ozon-, Stickoxid-, Feinstaubbelastung und Maßnahmenkataloge;
  • Charakterisierung organischer Aerosole: Quellen, Verhalten, Messtechnik.

April 2007